2017 – Rückblick

Januar – Mai 2017
Dank der Unterstützung von Tina und Almut ist unsere ehemalige Kleiderkammer fertig renoviert und wartet als „Fluxi“ auf unsere ganz kleinen Besucher! Wir sind begeistert!

Gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. haben wir zwei Sprachkurse für Frauen mit Kindern auf die Beine gestellt. Während fleißig gelernt wird, kümmern sich unsere Ehrenamtlichen im Fluxi um die Kinder.

Das größte neue Projekt von FLUX in diesen Monaten ist der Start der „FLUX-Schule“, die nun vormittags und nachmittags gut besucht ist.
Möglich macht diese Entwicklung zunächst das nochmals von der Stadt erweiterte Raumangebot von FLUX. Wir sind sehr dankbar, dass die Stadt uns weitere Räume zur Verfügung stellt. So entstehen auf unserem FLUX-Flur mit Hilfe von Ghasem und Haidari, zwei afghanischen Neubürgern, im Rahmen einer FiM-Maßnahme zwei bunt renovierte Klassenzimmer.

Vormittags finden hier die Frauensprachkurse statt, die so sehr nachgefragt sind, dass die Johanniter schon ab März einen weiteren Kurs anbieten konnten. So werden nun 40 Frauen in Fragen der sprachlichen Erstorientierung montags bis freitags vormittags in der „FLUX-Schule“ unterrichtet.

Die Kinder sind währenddessen bei FLUXI in liebevollen Händen.
Diese erste Kursphase endet Anfang Juli. Erfreulicherweise sind für Anfang August die Folgekurse bereits zugesagt.

Nachmittags in der Zeit von 14.30 – 17.30 Uhr an drei Tagen in der Woche wird die Grundstruktur der deutschen Grammatik gelernt. Eine strukturierte Folge von Arbeitsblättern soll Lernende und Helfer auf dem Weg in ein besseres Verständnis unserer doch schweren Sprache führen.
Helfer in der FLUX-Schule sind sowohl Lehrer von unserem ehemaligen Projekt „lernen und spielen“ (das jetzt in der Flux-Schule aufgegangen ist) als auch eine FLUX-AG, die Schüler des Goethegymnasiums ins Leben gerufen haben. Ihnen gebührt ganz besonderer Dank! Wir freuen uns sehr, dass sich so Schüler für die Integration der Neubürger einsetzen. Gern können auch andere Schulen sich in dieser Form bei der Arbeit von FLUX beteiligen.

Im März fand in den Räumen der Flux-Schule auch die Flux Generalversammlung für alle Flux-Helfer statt. Interessierte können hier die Ansprache von Marietta nachlesen: Ansprache Generalversammlung.

Seit Mitte April hat Emertha (Neubürgerin aus Ruande) ehrenamtlich, die Organisation der „FLUX-Schule“ übernommen. So ist gewährleistet, dass immer eine kundige Helferin vor Ort ist, die sich mit der Organisation und den Materialien auskennt. DANKE, liebe Emertha.
Über den Start der „FLUX-Schule“ hinaus sind mit dem Sozialdienst katholischer Frauen und mit der Kulturfabrik Löseke zwei neue Kooperationen gelungen.

Der SkF wird im Rahmen eines 3-jährigen Projektes für geflüchtete Schwangere und Frauen mit Kleinkindern Angebote bei FLUX anbieten.
Eine 1x in der Woche stattfindende Mutter-Kind-Gruppe in den schönen FLUXI-Räumen startet sofort. Geplant sind noch ein „Pausendienst“ während der Frauensprachkurse sowie ein im Rahmen von FLUX-Weltküchte stattfindender 1x monatlich stattfindender Kochtreff „look and cook“.

Die Kulturfabrik Löseke hat ein Projekt mit einer jungen Afghanin gestartet, die Geflüchteten Kulturangebote näher bringen möchte. In diesem Rahmen wird Lina ab sofort 3x in der Woche zu den FLUX-Öffnungszeiten bei uns mitarbeiten, um die Menschen kennenzulernen und ihnen die vorhandenen Angebote näher zu bringen.

Über all diese Entwicklungen sind wir sehr froh und hoffen, dass uns der gute Geist, der uns begleitet hat, erhalten bleibt.

Juni – September 2017
In dieser Zeit hat sich die FLUX-Schule zu dem größten Anziehungspunkt von FLUX verändert. Bis zu 60 Personen erhalten täglich Unterricht bei FLUX.

Vormittags ist die Kooperation mit den Johannitern zu unserer großen Freude für ein weiteres Schuljahr, bis Sommer 2018, verlängert worden. Innerhalb dieses Projekts erhalten in zwei aufeinander folgenden Frauensprachkursen jeweils bis zu 20 Frauen Erstorientierungskurse. Der frühe Kurs wird mit einer parallelen Kleinkindbetreuung durch FLUXI angeboten. Die Winzlinge werden liebevoll von ehrenamtlichen FLUX-Helferinnen betreut, während ihre Mütter in der FLUX-Schule Deutsch lernen. Die Mütter lernen aber auch unsere Art der Tagesmutter/Krippenbetreuung behutsam kennen und schätzen. So ist der Andrang bei FLUXI immer sehr groß und wir benötigen gern weitere Helfer.

Erfreulicherweise kommen die Frauen sehr regelmäßig. Unser großes Ziel ist es, dass einige von ihnen vielleicht sogar eine A1 Prüfung am Ende der Kurszeit ablegen können. Hierfür stellen wir den Lehrkräften der Johanniter weiteres Material zur Verfügung, so dass Unterschiede in der Lerngeschwindigkeit mit weiterführenden Arbeitsblättern sinnvoll ausgeglichen werden können.

Um 14.30 Uhr ist so etwas wie ein „Schichtwechsel“. Lina, eine sympathische junge Frau aus Afghanistan, leitet, im Rahmen eines Projekts der Kulturfabrik Hildesheim die FLUX-Schule und ist schon anwesend. Sie begrüßt die vielen Geflüchteten, die kommen, um das Nachhilfeangebot wahrzunehmen. Mit viel Freude und Aufwand haben wir Material für die Sprachstufen A1, A2, B1 und sogar B2 gesammelt und für den Bereich bis A1 auch kontinuierliche Arbeitsblätter zu allen relevanten grammatikalischen Themen zusammengestellt. Lina kennt bei regelmäßigen Schülern den Stand des Spracherwerbs und gibt das Material entsprechend heraus. Bei neuen Schülern schätzt sie es, häufig mit Hilfe von Monika Hermeling, die das gesamte Material gesammelt und zusammengestellt hat, ein.
Den Unterricht gestaltet ein „Lehrerteam“, das sehr bunt ist. Pensionierte Lehrer, interessierte Frauen und Männer, Studenten und auch Schüler (hier ist vor allem die FLUX-AG des Goethegymnasiums zu benennen) sind anwesend und helfen, möglichst am individuellen Kenntnisstand anknüpfend, mit Hilfe des Materials.
Mutwkel, ein sehr netter sudanesischer Mann, hält im Rahmen von gemeinnütziger Arbeit Anwesenheit und Inhalte der abgeleisteten Stunden eines jeden Geflüchteten fest.

Die Stimmung ist immer gut, aber der Andrang oft so groß, dass wir weiterhin ehrenamtliche Hilfe wünschen. Nach getaner Arbeit trinkt der eine oder andere noch einen Tee mit Kuchen im Café gegenüber. Es ist geht weiterhin familiär und gesellig bei FLUX zu.

In den Sommermonaten hat sich eine weitere Kooperation verfestigt, was uns sehr freut. Hannah Zwingmann vom Sozialdienst katholischer Frauen wird zusammen mit Raquel da Sousa von FLUX das Projekt Weltküche wieder beleben.
Unter dem Namen „Weltküche. Look & cook“ wird ab November dieses Jahres jeweils am ersten Montag im Monat ein internationales Mittagessen bei FLUX angeboten. Zusammen mit den geflüchteten Frauen soll die unterschiedliche nationale Küche eine Wertschätzung bekommen. Wunsch ist es, dass der eine oder andere, der in der Stadt seinen Arbeitsplatz hat, zukünftig an diesem Tag bei FLUX seine Mittagspause verbringt. Mal syrisch, mal somalisch, mal ….. wir freuen uns sehr darauf.
Die „Küche“ – Möbel, Arbeitsmaterial, Geschirr, Besteck….. – hat die verstorbene Mutter eines FLUX-Mitarbeiters gespendet. Es kann nur schön werden!

Neben dem Kommen und Gehen von Praktikanten (die uns immer so sehr unterstützen!) mussten uns nun auch schon von zwei Mitarbeitern, die sehr Teil unsere Teams geworden waren, verabschieden.
Tobias Adolph, der nach einem 3-monatigen Praktikum fast ein Jahr im Rahmen eines Minijobs unsere Initiative unterstützt hat, wird bald sein Studium beginnen und hat deswegen neue Planungen.
Ahmed Abdalla, ein Sudanese, hat seinen Bundesfreiwilligendienst bei FLUX beendet. Er studiert nun soziale Arbeit an der HAWK.
Beide haben uns sehr unterstützt. Dafür sind wir sehr dankbar. Dass es nach FLUX natürlich weitergehen muss und auch geht, freut uns sehr! Bleibt uns gewogen – alles Gute!

Aber es geht weiter. Zwei junge Leute, Lino von Appen und Mahmoud Shri unterstützen derzeit unser Team.

Lino wird am 14.10. einen Bundesfreiwilligendienst bei FLUX beginnen. Mahmoud ist seit dem 1.9. nachmittags als Bundesfreiwilligendienstler bei FLUX und besucht vormittags einen Sprachkurs.

So ist weiterhin ein Geflüchteter Teil unseres Teams, was nicht nur eine große Erleichterung bei der Überwindung von sprachlichen Hürden ist, sondern uns zeigt, dass sehr wohl Neubürger bereit sind, in der Flüchtlingshilfe mitzuarbeiten. Das freut uns sehr!

Seid herzlich Willkommen, Ihr drei! Wir freuen uns über Euer Interesse und Eure frische Tatkraft!

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